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Writer's Bio

Wer jung ist, hat viele Träume. Und kein Geld, sie sich zu erfüllen. Ist man älter, hat man das Geld. Aber die Träume sind weitergezogen.“ Na, erkannt? Richtig, einer der fiesen Glaubenssätze, mit denen meine Generation groß wurde. Und natürlich Blödsinn, denn Träumen kostet kein Geld und geht auch im Alter hervorragend.

Meine Arbeit als Traumatherapeut hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es für Menschen ist, eine kohärente Geschichte über sich selbst erzählen zu können. Unser Alltag, aber auch viele kleine und große Verletzungen verbauen uns oft den Zugang zu unserer wichtigsten Ressource: zu unseren Gefühlen. Erzählungen helfen, lebendig zu bleiben, empathisch und rezeptiv.

Die Druwe-Trilogie ist ein Stück meiner Geschichte. Schwer zu glauben? Klar, ich war zu jener schrecklichen Zeit ja noch nicht einmal geboren. Aber meine Mutter hat als Kind den Hamburger Feuersturm mitgemacht. Meine Oma wurde von den Nazis drangsaliert. Diese Erfahrungen trage ich unterbewusst in mir. Und Druwe hat mir geholfen, sie zu verarbeiten. Sie sehen, Realität und Fiktion verschmelzen zu einer Einheit. Gut so! Ich habe stets gefühlt, dass es für mich noch eine Antwort zu finden galt auf die Frage: Auf welcher Seite hätte ich damals gestanden? Um eine Antwort zu finden, muss ich – um mit William Blake zu sprechen – die Pforten der Wahrnehmung durchschreiten. Begleiten Sie mich doch einfach…

 

Die Zukunft des Reisens ist bereits so alt wie die Menschheit: Träume und Fantasie werden das physische Reisen ersetzen. Zum Wohle des Geistes und der Natur. Und unserer Füße.
- Michael Jensen
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Schweigen

Ein Trauma lässt unser Herz erstarren, es raubt uns (für einen Moment) das Menschsein. Wir verstummen. Nach dem Krieg wurde in Deutschland versäumt, über das Erlebte zu sprechen. Im Schweigen und Verleugnen konnten die Täter untertauchen. Das Gift der unsäglichen Tat wirkte weiter. Es ist übrigens ein Missverständnis zu glauben, dass wir immer reden müssen, um das Schweigen zu brechen. Ich sprach von schweigenden Herzen. Wir überwinden es nur, indem wir fühlen, lachen, tanzen. Dabei soll kein Opfer vergessen werden. Dies gilt übrigens in jedem Moment, es gilt für das große Trauma der deutschen und europäischen Geschichte. Aber es gilt auch für die Verletzungen, die wir alle immer wieder durchleiden.

Übrigens: Wer schweigt, kann keine Geschichten erzählen.

Leistungsdruck

Viele hetzen durch ihr ganzes Leben. Keine Muße, keine Langeweile. Kein Innehalten, um den Schmetterlingen zuzuhören. Wovor laufen diese Menschen eigentlich fort? Ihnen scheint etwas eingepflanzt, eine Unruhe, eine Angst, ein Irrglaube. Stehenbleiben heißt nicht, zu sterben. Und Umkehren ist kein Versagen. Die eigenen dunklen Seiten zu sehen, ist nicht der Abgrund. Der Kessel des Lebens steht bei manchen so unter Druck, dass er jeden Moment bersten kann. Lassen Sie es nicht soweit kommen! Atmen Sie durch. Bleiben Sie stehen. Fangen Sie mit einer Minute an. Und geben Sie sich jeden Tag eine Minute mehr. In vier Jahren sind Sie dann ausgestiegen aus dem Hamsterrad (Rechnen Sie gern nach, wie viele Minuten der Tag hat).

Der innere Druck hemmt jede Fantasie.

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