Character Building

Die Welt ist wunderbar, wenn man Autor ist. Schließlich kann ich mir die Held*innen so bauen, wie ich es will. Selbstverständlich die Schurken auch. Klingt verlockend? Leider muss ich euch enttäuschen. Denn die Erschaffung von Charakteren ist harte Arbeit. Ihr fragt euch, weshalb?Nichts ist öder als glatte Normalos (laufen uns im Leben wohl zu viele vor der Nase herum). Wer jedoch interessante Leute erschaffen will, muss ihre Besonderheiten erforschen. Zumindest die Hauptfiguren solltet ihr ebenso gut kennen, wie eine – sagen wir – gute Freundin. Das Beste ist, sich eine Liste mit Charaktereigenschaften, Vorlieben, Donts etc. zu machen. Ich empfehle, sich eine Frageliste im Internet herunterzuladen, die eigentlich für Website-Auftritte gedacht ist („Steckbrief“). So macht ihr das für die zwei bis vier Hauptpersonen. Danach werden die Nebenfiguren grob abgesteckt. Faustregel: Wenn ihr hundert Fragen für eine Protagonistin ausgearbeitet habt, braucht ihr dreißig für eine Nebenrolle.

Das ist die Pflicht. Die Kür kommt jetzt: Alle wichtigen Personen erhalten nämlich ein Charakter-/Verhaltensfeature extra. Wie ist das gemeint? Leser*innen hassen Langeweile. Deshalb sollten die Gerichte bei Tisch (im Buch) heiß und scharf serviert werden. Die Guten bekommen jeweils ein Arschloch-Merkmal dazu. Und die Bösen mögen plötzlih Katzen und pflegen ihr krankes Kaninchen. Stichworte: unplanbar, unerwartet, aufrüttelnd.

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